Kaum eine Form der Energiegewinnung ist so umweltfreundlich wie Photovoltaik. Sonnenenergie wird in Strom umgewandelt und es wird unter Umständen mehr Energie gewonnen als verbraucht. Zudem sind die wichtigsten Bestandteile einer Photovoltaikanlage, wie Glas, Aluminium und Silizium wiederverwertbar.
Es stellt sich dennoch die Frage, ob eine Photovoltaikanlage für den privaten Gebrauch lohnt und unter welchen Umständen? Schließlich ist in aller Munde, dass die Einspeisevergütung immer weiter sinkt.
Die Stromerzeugung für den Eigenbedarf rechnet sich jedoch durchaus und wird durch verschiedene Förderprogramme noch rentabler gemacht werden. Hier erfahren Sie, ob sich eine Photovoltaikanlage für Ihr Haus rechnet.
Natürlich herrschen grundsätzlich andere Voraussetzungen für eine Installation und den Betrieb einer PV-Anlage, je nachdem, ob es sich um einen geplanten Neubau oder um einen Altbau handelt. In beiden Fällen kann sich eine Solaranlage lohnen. Wir erklären Ihnen, von welchen Faktoren die Rentabilität abhängt.
Bei einem Neubau können Anschlüsse und Leitungen für eine PV-Anlage schon miteingeplant werden. Bei älteren Häusern muss die Statik stimmen. Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen wie einer neuen Dacheindeckung kann gut eine Solaranlage installiert werden, doch auch sonst ist bei genügend Stabilität eine nachträgliche Installation möglich.
Das Dach sollte nach Süden, Osten oder Westen ausgerichtet sein. Optimalerweise hat es einen Neigungswinkel von 30 Grad. Dächer zwischen 20 und 60 Grad Neigung gelten als geeignet.
Während Sie sich beim Neubau vom Architekten beraten lassen können, wie viel der Dachfläche für Solar-Paneele geeignet ist, können Sie bei einem bestehenden Haus im Solarkataster nachsehen. Viele Städte und Kommunen haben Solarkataster im Internet eingerichtet, damit Sie auf einfache Weise feststellen können, ob und wie viel Dach Ihres Hauses für eine PV-Anlage geeignet ist und mit was für einem Stromertrag Sie rechnen könnten.
Der Solarkataster gibt Ihnen einen ersten Eindruck, ob sich eine PV-Anlage für Sie lohnen könnte. Sie müssen nur die Adresse des Hauses eingeben. Unterschiedliche Farbfelder zeigen an, wie gut welcher Teil Ihres Daches für Solarenergie geeignet ist und wie hoch der Ertrag sein könnte.
Die Volleinspeisung rechnet sich bei kleinere Solaranlagen für Ein- oder Zweifamilienhäuser nicht mehr! Über die bei der Inbetriebnahme der Anlage auf 20 Jahre festgelegte Einspeisevergütung ließ sich in den letzten Jahren überflüssiger Strom gut verkaufen und erhöhte die Rendite.
Im Januar 2022 lag die Vergütung für 10 kW Strom jedoch nur noch bei 6,83 Cent. Bedenkt man, dass der Ertrag auch unerwartet schwanken kann, ist eine Volleinspeisung kaum mehr rentabel und lohnt sich nur noch für Großanlagen.
Eine Photovoltailanlage lohnt sich jedoch bei einem hohen Eigenverbrauch an Strom! Es ist zu erwarten, dass die Strompreise weiter steigen. Wer sich selbst mit Strom versorgen kann, ist da fein raus. Für PV-Anlagen bis zu 30 kWp müssen außerdem seit 2021 keine Abgaben bezahlt werden.
Da Photovoltaik sich in erster Linie bei hohem Eigenverbrauch rechnet, ist ein Stromspeicher unabdingbar! Man kann davon ausgehen, dass ohne Speicher nur 30 Prozent des produzierten Stroms in den Eigenverbrauch wandern, die übrigen 70 Prozent werden in das allgemeine Stromnetz eingespeist.
Wer über einen Energiespeicher verfügt, kann den Eigenverbrauch erhöhen. Die Einspeisevergütung sinkt stetig, die Strompreise werden immer teurer, hingegen sinken die Kosten für Batteriespeicher. Der Preis für einen hochwertigen Lithiumspeicher beläuft sich auf etwa 1.000 € pro kWh. Den Kauf einer Speicherbatterie kann man über das KfW fördern lassen.
Wichtig: Man muss mit einkalkulieren, dass Solarmodule eine etwas längere Lebensdauer als Speicherbatterien haben.
Der Kauf eines Stromspeichers lohnt sich:
Wer eine ältere Photovoltaik-Anlage besitzt, deren Einspeisevergütung rentabel ist, der sollte mit dem Kauf eines Speichers bis zum Ende der 20 Jahre warten. Nach dem Ablauf der festgelegten Vergütung, ergibt es Sinn, die Anlage durch einen Speicher zu ergänzen.
Mit einer Photobvolatikanlage erzeugen Sie Strom, den Sie auch zum Betreiben einer Wärmepumpe nutzen können. Ebenso gut kann man mit überschüssigem Strom mit einem Heizstab warmes Wasser aufbereiten.
Allerdings ist es kaum möglich den Bedarf für Strom und Heizung komplett über Photovoltaik zu decken. Es muss also während der kalten Jahreszeit Strom hinzugekauft werden.
Möglichkeiten, mit Solarstrom zu heizen:
Erfahrungswerte zeigen, dass Photovoltaik, zum Betreiben von elektrischen Heizungen kaum Sinn ergibt, da zu viel Leistung und Strom aufgewendet werden muss. Etwas anders sieht es bei Fußboden- und Wandheizungen aus.
Fazit: Um mit Photovoltaik zu heizen, benötigt man eine entsprechend große Anlage. Des Weiteren ist ein Speicher notwendig, der die Anschaffungskosten in die Höhe treibt. Es bleibt abzuwarten, ob die Preise für Module und Speicher in Kürze sinken, denn dann wäre das Heizen mit Photovoltaik eine umweltfreundliche Möglichkeit, die sich auch rechnet. Im Moment ist dies in der Regel leider noch nicht der Fall.