Eine falsche Luftfeuchtigkeit kann schnell zu Problemen im heimischen Wintergarten führen. In beheizten Wintergärten ist die Luftfeuchtigkeit gerne mal viel zu hoch, da warme Luftmassen bekanntlich viel mehr Wasser ausnehmen können als kalte Luft. Aber auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Wintergarten wirkt sich negativ aus.
Im folgenden Artikel möchte Ihnen zum einen vorstellen, welche Auswirkungen eine falsche Luftfeuchtigkeit hat und was man als Wintergarten-Besitzer dagegen tun kann. Damit sind Maßnahmen gemeint, mit denen man das Raumklima im Allgemeinen positiv beeinflussen kann.
Es ist nicht verwunderlich, dass die Bauart des Wintergartens einen signifikanten Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit im Wintergarten hat. Insbesondere relevant ist die Frage, ob der Wintergarten beheizt wird oder nicht. In unbeheizten Wintergärten kann es bei tropischen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung sehr heiß werden – Heißer als es einem lieb ist. Im Winter und bei trübem Wetter sinken die Temperaturen jedoch enorm ab. An kalten Wintertagen liegt die Temperatur teilweise nur bei frostigen 0 Grad. Diese extremen Temperaturschwankungen haben logischerweise Auswirkungen auf die Luftfeuchtigkeit. In beheizten bzw. Klimatisierten Wintergärten sieht die Situation etwas anders aus. Sie können im Winter auf erträglich Temperaturen geheizt werden, sodass man es dort aushält. Die Temperatur sollte in der kalten Jahreszeit bei 5 bis 15 Grad liegen. Im Sommer muss der Wintergarten dann von einer Klimaanlage gekühlt werden, da es sonst zu astronomischen Temperaturen von bis zu 70 Grad kommen kann. Markisen, Rollos und anderen Möglichkeiten zur Beschattung helfen aber auch die Temperatur im Griff zu halten. Dennoch sollte die Temperatur nicht über 25 Grad im Sommer steigen.
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die Luftfeuchtigkeit im Wintergarten beeinflusst. Dazu gehört die Innen- und Außentemperatur, der Standort, die Bauart, Luftzirkulation, Temperaturverteilung… All diese Faktoren müssen immer zusammen betrachtet werden, da sie sich alle gegenseitig beeinflussen.
Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Das dürfte den meisten bekannt sein. Man muss aber sorgfältig zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit unterschieden:
Die absolute Luftfeuchtigkeit beschreibt die Menge/ das Gewicht an Feuchtigkeit, das in einem bestimmten Volumen Luft enthalten ist. Sie wird daher meistens in Gramm pro Kubikmeter angegeben.
Die relative Luftfeuchtigkeit gibt währenddessen an, wie hoch der Anteil an Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist, im Vergleich zur maximalen Aufnahmekapazität der Luftmasse. Sie wird in Prozent angegeben.
So kann es also sein, dass zwei verschieden warme Luftmassen dieselbe absolute Luftfeuchtigkeit haben. In beiden Luftmassen ist also das gleiche Gewicht an Feuchtigkeit in einem Volumen vorhanden. Die relative Luftfeuchtigkeit unterscheidet sich aber, da die wärmere Luftmasse mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann als die Kältere Luftmasse. Andersrum bedeutete dies, dass bei gleicher relativer Luftfeuchtigkeit in zwei verschieden warmen Luftmassen sich das Gewicht der Feuchtigkeit unterscheiden kann. In der wärmeren Luft ist dann mehr Masse an Feuchtigkeit enthalten als in der Kälteren bei gleichem Anteil an der Maximalkapazität an Luftfeuchtigkeit.
Auch Pflanzen beeinflussen die Luftfeuchtigkeit in einem gewissen Maß. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sollte man sich bewusst sein, dass Pflanzen einen Großteil ihres Gießwassers wieder an die Umgebungsluft abgeben. Die Menge an abgegebener Feuchtigkeit hängt vor allem von den Pflanzen selbst ab. Pflanzen, die eine große Oberfläche an den Blättern haben, geben besonders viel Feuchtigkeit ab, da diese über kleine Öffnungen in der Pflanzenoberhaut an die Umgebungsluft abgegeben wird.
Besonders in warmen Wintergärten kann die absolute Luftfeuchtigkeit sehr hoch sein, da warme Luft über eine hohe Maximalkapazität an Wasser (Wasserhaltekapazität) verfügt. Kühlt die Luft dann in der Nacht stärker ab, sinkt die Wasserhaltekapazität ab und die Luft muss die Luftfeuchtigkeit irgendwie abgeben. Dabei kommt es zu Kondensation. Kondensiertes Wasser setzt sich vor allem an kalten Stellen im Wintergarten (z.B Fenster) ab und begünstigt dort die Bildung von Schimmel. Zu Messen der Luftfeuchtigkeit kann ein Thermo-Hygrometer verwendet werden. Bevor man Maßnahmen ergreift, sollte man erstmal die Luftfeuchtigkeit zu verschieden Zeiten an verschiedenen Stellen unter unterschiedlichen Bedingungen messen, um die Bestandslage zu klären.
Eine Möglichkeit ist es eine Luftentfeuchter einzusetzen, der genau für diese Aufgaben konzipiert ist. Wenn Sie Ihren Wintergarten mit einem mobilen Heizgerät beheizen, kann eine Standortänderung des Heizgeräts vielleicht schon die Lösung sein. Schimmel braucht nämlich nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch kühle Stellen. Es gibt auch Geräte, die heizen und entfeuchten zugleich können.
Nicht nur eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Problemen und ungewollten Auswirkungen führen, sondern auch eine zu niedrige. Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit begünstigt zwar nicht die Bildung von Schimmelkulturen im Wintergarten, sorgt aber für andere ungewollte Effekte: In den Wintermonaten kennt man die ekelhaft trockene Heizungsluft. Es ist nicht angenehm sich in zu stark beheizten Räumen für längere Zeit aufzuhalten. Eine sehr trockene Luft sorgt dafür, dass auf Dauer die menschlichen Schleimhäute austrocknen, was unser menschliches Abwehrsystem negativ beeinflusst. Zudem erhöht zu trockene Luft die Infektiosität von Krankheitserregern. Wer also sich und seine Mitmenschen vor nervigen Atemwegs- oder Erkältungseffekten schützen will, sollte auf eine ausrechende Luftfeuchtigkeit achten. Eine Luftfeuchtigkeit von 40% bis 60% gilt für Wohnräume als ideal.
Auch Pflanzen werden durch eine zu geringe Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Trockene Luft kann ihnen nämlich Wasser entziehen.
Niedrige Luftfeuchtigkeit kann entstehen, wenn im Winter kalte Luft von draußen reinströmt und sich dort stark erwärmt. Dabei sinkt die relative Luftfeuchtigkeit signifikant ab, sodass sie unter dem Optimal-Bereich liegt. Die Lösung für zu geringe Luftfeuchtigkeit sind zum Beispiel Luftbefeuchter. Weniger Heizen ist aber auch eine passable Option.
Zu hohe oder zu geringer Luftfeuchtigkeit schadet nicht nur Pflanzen, sondern auch Ihnen selbst. Ein Wintergarten mit sehr feuchter oder sehr trockener Luft ist auf Dauer nicht angenehm und stört. Daher sollte man den überschaubaren Aufwand investieren, um die Luftfeuchtigkeit im Optimal-Bereich zu halten. Der heimische Wintergarten soll schließlich ein Ort zum Wohlfühlen sein.