Es ist nicht nur eine Materialfrage, es kommt auch auf die Fenstergröße an und wo am Ende die Fenster eingebaut werden.
Jeder, der sich in seinem bestehenden Haus oder Neubau Fenster einbauen lässt, geht von gewissen Faktoren aus, die ihn dazu veranlassen, Kunststoff- oder Alufenster einzubauen. Geht man einmal von qualitativ hochwertigen Fenstern aus, eignen sich beide Materialien perfekt für den Einbau dieser Fenster. Dennoch gibt es verschiedene Dinge, die beim Kauf berücksichtigt werden sollten und die letzten Endes eine gute Entscheidungshilfe sein können.
Bei allen Artikeln des täglichen Lebens gibt es Vor-und Nachteile, da machen auch Fenster keine Ausnahme, besser gesagt die unterschiedlichen Fensterrahmen. Die Glasvarianten beeinflussen weniger den Fensterrahmen. Im Glasbereich gibt es auch deutliche Unterschiede. Beides ergibt am Ende ein perfektes Fenster.
Als moderner Werkstoff hat sich Aluminium in vielen Bereichen sehr gut bewährt. Wegen ihrer Materialeigenschaften und ihrer leichten Bauweise ist Alu auch im Fensterbau sehr beliebt. In früheren Zeiten waren
Alufenster wegen der fehlenden Wärmedämmung nicht die Krönung im Fensterbau, was mit der thermischen Trennung der Profile zusammenhängt. Dieses Problem gibt es heute kaum noch, zumindest nicht bei hochwertigen Alufenstern.
Heute sind Alufenster mit einer guten Verglasung ein ernster Konkurrent zu Kunststoff-oder Holzfenster. Zwar sind Alufenster um einiges teurer als zum Beispiel Kunststofffenster, punkten jedoch dafür mit anderen Vorteilen.
Entscheidend bei der Wahl ist der „U-Wert“, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt. Dieser Wert gibt an, wie wärmedurchlässig in diesem Fall der Fensterrahmen ist. Verfügen die Fenster über einen recht niedrigen U-Wert, erhöhen sich damit auch die Isolationswerte.
TIPP: Nicht alle Alufenster benötige zum Beispiel im Keller eines Altbaus einen besonders niedrigen U-Wert. Daher verwenden nicht ganz seriöse Hersteller für ihre Alufenster minderwertige Profile, um sie dann teuer zu vermarkten.
Lassen Sie sich vor der Bestellung einen Profilquerschnitt zeigen. Zwischen den Mehrkammerprofilen befinden sich Bagaliteinsätze die für die Trennung sorgen. Ist das hier nicht oder nicht ausreichend der Fall, werden Sie mit ihren Alufenstern keine Freude haben. Bei Kälte rinnt durch die fehlende thermische Trennung das Schwitzwasser von innen nur so am Profil runter und sorgt für eine stetig feuchte Fensterbank.
Eine ganz wichtige Rolle spielt bei jedem Fenster auch die Verglasung (Ug-Wert). Mit einer heute fast schon standesgemäßen Dreifachverglasung lässt sich die etwas höhere Wärmeleitfähigkeit des Alurahmens gut wieder ausgleichen. Wie ist der Wärmewert eines modernen Alufensters. Im Schnitt beträgt der U-Wert von 0,9 bis 1,3, was der EnEV überproportional entspricht.
Beim Sanieren und Dämmen ist neben den Richtlinien der Energiesparverordnung auch die Optik des Wohngebäudes wichtig. Es muss in das Konzept der gesamten Wohnanlage passen. In den meisten Fällen passen die Aluminiumfenster sehr gut in das Gesamtkonzept.
Schon im Bereich der Lebensdauer sind gute Alufenster hochwertig und mit einer besonders langen Lebensdauer ausgestattet. Experten geben dem Alufenster eine Lebensdauer von bis zu 60 Jahren. Im Vergleich dazu verabschieden sich Kunststofffenster rund 20 Jahre früher.
Wie schon vorher erwähnt, hängt die Lebensdauer vielfach auch von der Qualität der Fensterrahmen ab, aber auch von den lokalen Umwelteinflüssen. Daher kann das Alufenster auch nicht nach 50 Jahren reklamiert werden.
Alufenster wirken elegant und hochwertig. Hinzu kommt, dass sie sich auch präziser formen lassen als zum Beispiel Kunststofffenster. Dadurch ergeben sich viele gestalterische Möglichkeiten, gerade im modernen Designbereich.
Bedingt durch die Materialeigenschaften lassen sich auch sehr schmale Rahmen herstellen, was gerade bei kleinen Fenstern für eine Maximierung der Fensterfläche sorgt. So ist der Lichteinfall bei gleicher Fenstergröße um einiges höher als bei einem gewöhnlichen Kunststofffenster.
Gegen Belastungen von außen sind Alufenster wesentlich widerstandsfähiger als Kunststofffenster. Aluminium verwittert nicht und wird auch bei normaler, nicht aufwendiger Pflege in keinem Fall unansehnlich.
ACHTUNG: Auch hier muss man aufpassen! Hochwertige Alufenster verfügen über eine Pulverbeschichtung nach RAL. Billige Alufenster sind vielfach nur lackiert und nach 2 bis drei Jahren fängt die Farbe an zu blättern, was bei der Pulverbeschichtung nicht passiert.
Die Alu-Preise der Fenster haben mit „Geiz ist geil“ wenig gemeinsam, da sie deutlich höher sind als zum Beispiel Kunststofffenster. Hierbei wirkt sich die längere Lebensdauer nicht kostendeckend aus. In jedem Fall kann man davon ausgehen, dass während der gesamten Gebäude-Nutzungsdauer die Fenster einmal ausgetauscht werden müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Kunststoff-oder Alufenster handelt.
Hier noch einmal ein kleiner Überblick als Entscheidungshilfe
Wo liegen die Vor- und Nachteile bei einem Kunststofffenster?
Die doch recht lange Haltbarkeit, verbunden mit einer einfachen Reinigung und der geringen Wartung sprechen beim Kunststofffenster für einige Vorteile. Für Käufer ist aber auch der günstige Preis am Ende bei Kunststofffenstern ein Kaufkriterium.
Da Kunststoff nicht leitet, verfügt es über einen hervorragenden Wärmeschutz. Wie sich der Wärmeschutz auswirkt, darüber entscheidet der U-Wert. Für diesen Wert gilt: Ein kleiner Wert sorgt für einen hohen Wärmeschutz. Mit guten Kunststoff-Profilen lassen sich U-Werte bis zu 0,79 W (m²K) realisieren. Somit ist der U-Wert auch maßgeblich für geringere Energiekosten verantwortlich.
Hinzu kommt, dass nicht jeder in sein Haus irgendwelche Fenster einbauen kann, nur weil sie eventuell günstiger sind. Verantwortlich dafür, welche U-Werte mindestens erreicht werden müssen, ist die KfW-Förderung. Ansonsten kann der Eigenheimbesitzer nicht mit einer Förderung von der KfW rechnen.
Alle qualitativ hochwertigen Kunststoff-Profile sind heute schon mit einer Wärmeschutzverglasung ausgestattet. Wichtig bei den Kunststoff-Profilen sind die Hohlkammern, die letztendlich auch den Fensterpreis bestimmen. Es gibt Kunststoff-Profile mit 4, 5, 6 und 7 Hohlkammern.
Die mit viel Innovationen versehenen und modernen Fenstermodelle bieten einen optimalen Wärmeschutz zu einem überaus guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Gute Mehrkammerprofile verfügen über eine Mindestbautiefe von 70 mm bis zu 93 mm. Für die Verglasung kommen hier entweder zweifach oder dreifach Isolierverglasung infrage.
Die Unterschiede bestehen im U-Wert. Die zweifach Verglasung bietet einen Wert von 1,0W/m²K und die dreifach Verglasung einen Wert von 0,6W/m²K. Zusätzlich sind gute Kunststofffenster alle mit einem innen liegenden Stahlkern zwecks Stabilität versehen.
Auch hier sollte man bei seiner Fensterbestellung aufpassen. Bei Billigproduktionen aus dem Ausland ist es nicht immer der Fall. Hier denken einige nicht unbedingt seriöse Firmen: „Es reicht, wenn ich den Rahmen einsetze, verschäume und mit langen Dübeln im Mauerwerk veranker, da brauche ich nicht noch unbedingt einen Stahlkern“.
Der Stahlkern ist nicht nur für die Stabilität wichtig! Kunststoff arbeitet bei Wärme und infolge schließen die Kunststofffenster nicht mehr 100%ig.
Für den Laien sehen alle Kunststofffenster auf den ersten Blick gleich aus, was aber leider nicht zutrifft. Auf dem freien Markt gibt es unabhängig von der Verglasung sehr große Qualitätsunterschiede, welche hier zum Teil schon genannt wurden.
Zum Beispiel an der „CE-Kennzeichnung“. Diese gibt an, dass das Fenster in Europa mit allen im Einklang geltenden europäischen Normen hergestellt wurde und somit auch als Fenster selbst allen europäischen Standards entspricht.
Kunststofffenster, die offiziell im Handel erhältlich sind, verfügen alle über eine CE-Kennzeichnung. Das trifft aber nicht für Fenster aus dubiosen Quellen oder aus dem Ausland zu. Vor dem Kauf ist es wichtig, zu wissen, dass die Fenster CE-zertifiziert sind. In diesem Fall sollte es später dann auch keine Probleme geben.
Sollte an einem „no name“ Kunststofffenster einmal ein Ersatzteil benötigt werden, ist der Weg bis zu einem neuen Fenster nicht mehr weit.
Sie gelten immer noch als die Beliebtesten unter den Fenstern, weil sie langlebig, preiswert und einfach zu bedienen sind. Bestehen sollten sie aus 3 mm dicken A-Klasse-Profilen mit Glasfaser- oder Stahlprofilen. Diese sorgen für die nötige Festigkeit und Steifigkeit. Allerdings sind Kunststofffenster nicht unbedingt ideal. Im Gegensatz zu Alufenstern sind sie empfindlich bei Temperaturschwankungen und eignen sich daher nicht für große Fensterfronten. Geht es jedoch hauptsächlich um eine gute Wärmedämmung, ist Kunststoff auf jeden Fall das bessere Material.
Hier müssen die Profile verstärkt sein und eine große Kammer muss mindestens mit Wärmedämmmaterial ausgestattet sein. Bei Architekten sind Alufenster sehr beliebt und werden vielfach bei modernen Bürogebäuden, öffentlichen Gebäuden und Hotels verwendet. Der Grund ist zum Teil in der großflächigen Verglasung zu finden. Gerade für Großprojekte oder individuelle Formen in modernen Bungalows, da es ein sehr verformbares und dennoch steifes Material ist.
Es ist recht leicht. Gerade private Investoren bedienen sich gerne mit Alufenstern, da sie sich auch sehr gut für außergewöhnliche Entwürfe eignen. Betrachtet man in diesem Fall ihren Verwendungszweck, sind die Alufenster günstig im Vergleich zu Materialien, die standardmäßig für die Herstellung in Privathäusern verwendet werden.
Allerdings im Vergleich zu Holz oder Kunststoff bieten Alufenster einen schlechteren Wärmedämmparameter. Was im Übrigen auch für das sogenannte „warme“ Aluminium mit Kunststoffeinsätzen zwischen den Aluprofilen gilt. Es gibt genau betrachtet keine warmen, energiesparenden Aluminiumfenster.
In den Beschreibungen der Hersteller bei Kunststoff- und Alufenstern wird immer die Anzahl der Kammern erwähnt. Auch wenn es den Anschein erweckt, ist es nicht das Wichtigste. Wichtig ist, dass das Profil dick genug ist. Die Faustformel lautet hier: „Je dicker, desto besser“. Ein dickeres Profil ist stärker und steifer, was gerade bei großen Fensterelementen und Fenster mit einem Dreh-Kipp-Beschlag wichtig ist. Der Parameter zu den Fenstern wird in vier Klassen ausgewertet.
Wenn Qualität hier wichtiger ist als Quantität, sollte nur ein gutes Fenster der „A“ Klasse die erste Wahl sein. So können bei einem dickeren Profil auch größere Wärmedämmeinsätze und ein breiteres Glasprofil verwendet und installiert werden.