Wer seinen Wintergarten auch in der kalten Jahreszeit nutzen möchte, muss sich überlegen, welche Heizform geeignet ist. Diese Entscheidung hängt vor allem davon ab, zu welchem Zweck und wie oft der verglaste Raum genutzt werden soll. Möchten Sie sich nur ab und zu dort aufhalten, oder wird der Wintergarten ständig genutzt?
Wir klären Sie über alle Heizmöglichkeiten und deren Vor- und Nachteile auf. Hier erhalten Sie eine Entscheidungsgrundlage bei der Wahl Ihrer Wintergartenheizung. So kann der nächste Winter getrost Einzug halten, während Sie vom behaglichen Glasraum aus nach draußen blicken.
Da ein Wintergarten zum Großteil aus gläsernen Wänden und Decken besteht, heizt die Sonne diese Flächen schnell auf. Dadurch wird auch die Luft im Wintergarten warm und es entsteht der sogenannte Glashauseffekt. Durch die so entstandene Energie benötigen Sie bei Sonnenschein kaum Heizleistung. Ein Wintergarten, der gut isoliert und nach Süden ausgerichtet ist, lässt sich rund 220 Tage im Jahr ohne Heizung bewohnen. Sogenannte Kompaktbauten haben den Vorteil, dass die Sonnen auch die angrenzenden Räume gleich noch mit erwärmt und so Heizenergie gespart werden kann.
Anders sieht es bei kaltem und trübem Wetter aus, dann müssen Sie im Wintergarten dreimal oder gar viermal soviel Heizleistung aufbringen wie in gemauerten Räumen. Außerdem muss eine Heizung im Wintergarten schnell auf die Temperaturschwankungen im Außenbereich reagieren können, denn durch die Glasfronten wird nicht nur die Sonne, sondern auch die Kälte übertragen.
Wer seinen Wintergarten falsch oder unzureichend heizt, läuft Gefahr, dass sich Kondenswasser und Schimmel bildet. Um diesen unschönen Effekt zu vermeiden ist nicht nur die Wahl der Heizung entscheidend, sondern auch das verwendete Baumaterial. An kritischen Stellen sollten keine feuchtigkeitsempfindliche Materialien verbaut werden. Die Heizung hat dann die zusätzliche Aufgabe alle Teile im Raum so zu erwärmen, dass sich kein Kondensat und kein Schimmel bildet.
Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit Ihren Wintergarten entweder mit Konvektions- oder mit Strahlungswärme zu heizen. Wir empfehlen Ihnen eventuell eine Kombination aus beiden Möglichkeiten ins Auge zu fassen. So können Sie die Vorteile beider Systeme nutzen und eventuelle Nachteile ausgleichen.
Bei der sogenannten Konvektionswärme wird die Luft aufgewärmt, steigt nach oben und an der gegenüberliegenden Wand wieder nach unten. Dort strömt sie wieder zur Heizung, wird erneut aufgewärmt und steigt wiederum nach oben. Es entsteht eine Luftzirkulation.
Wer sich für Konvektionswärme in seinem Wintergarten entscheidet, der ist oft am besten beraten, den Wintergarten an die Heizung im Haus anzuschließen. Der ideale Platz für die Heizkörper ist an der Glasfront. Hier angebracht wird verhindert, dass die Scheiben beschlagen. Leider zerstören Heizkörper leicht die Ästhetik eines Wintergartens und daher wählt man am besten niedrige Modelle aus.
Wenn Sie die Heizung Ihres Wintergartens zwar, an die des Hauses anschließen möchten, Sie aber auf störende Heizkörper verzichten möchten, dann sollten Sie eine Unterflurheizung in Betracht ziehen. Bei dieser Art des Heizens werden Konvektoren im Boden versenkt, und zwar vor der Fensterfront. Hier entwickelt sich dann ein sogenannter Wärmeschleier am Glas. Zu sehen sind die Heizkörper nicht, aber durch ein Gitter im Fußboden verströmen sie warme Luft.
Das Sauberhalten geht einfach von der Hand, da sich die Gitter zum Reinigen abnehmen lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Unterflurheizungen wenig Staub aufwirbeln. Allerdings lässt man die Heizkörper am besten schon installieren, während der Wintergarten gebaut wird, nachträglich ist eine Montage im Boden sehr aufwendig.
Die Kosten für eine Unterflurheizung betragen pro Meter zwischen 500 und 900 Euro und sind daher mit denen für herkömmliche Heizkörper vergleichbar. Allerdings müssen noch Anschlüsse und Installation dazugerechnet werden.
Fußbodenheizungen werden im Estrich versenkt. Dieses System ist zwar beliebt, da es die Füße wohlig wärmt und es keine störenden Heizkörper im Raum gibt, allerdings ist es für den Wintergarten nicht die erste Wahl. Der Grund hierfür ist, dass Fußbodenheizungen thermisch träge sind. Das heißt, wenn draußen die Sonne scheint und Sie möchten die Heizung schnell herunterfahren, reagiert die Fußbodenheizung so langsam, dass es im Wintergarten schnell zu warm wird. Umgekehrt kommt diese Art der Heizung nur träge in Fahrt, wenn im Freien die Temperaturen abstürzen.
Um den Wintergarten frei von Kondensat und Schimmel zu halten, benötigt man eine gute Luftzirkulation im Raum. Auch hierfür ist die Fußbodenheizung nicht gut geeignet, sodass sich Kondenswasser in den Ecken unnötig lange hält und zu Schimmel führen kann.
Ideal ist die Fußbodenheizung im Wintergarten jedoch als Zusatzheizung, da sie für Gemütlichkeit und Behaglichkeit sorgt.
Strahlungswärme können Sie im Wintergarten gezielt einsetzten und damit für gutes Raumklima sorgen. Strahlungswärme wirbelt keinen Staub auf und trocknet die Luft nicht aus. Idealerweise kombinieren Sie die Vorteile von Konvektionswärme mit zusätzlicher Strahlungswärme. So haben Sie im Raum, falls gewünscht, eine Grundwärme und können zudem einzelne Bereiche gesondert aufwärmen.
Der große Vorteil von Infrarotstrahlern ist ihre Mobilität. Sie können leicht überall aufgestellt werden, wo man es gemütlich haben möchte. Zudem lassen sich die preisgünstigen Strahler ohne großen Aufwand auch nachträglich installieren. Die Strahler reagieren sofort und benötigen keine lange Vorlaufzeit. Der Nachteil von Infrarotstrahlen ist der Bedarf an Strom, daher empfehlen wir diese Geräte nur, als zusätzliche Wärmequelle im Wintergarten zu verwenden.
Eine ähnliche Möglichkeit bieten Strahlungsheizkörper, die sich ebenfalls zum mobilen Einsatz eignen.
Ein offener Kamin oder ein Kaminofen mit Sichtfenster verbreitet eine besondere Atmosphäre. Wer sich diesen Luxus gönnen möchte, der sollte idealerweise bereits die Möglichkeit eines Kaminanschlusses im Wintergarten haben. Ansonsten benötigen Sie eine gesonderte Abluftführung, die die Installationskosten in die Höhe schnellen lässt.
Für manchen Wintergartenbesitzer ist daher ein Elektrokamin oder ein Bio-Ethanol-Kamin eine realistische Alternative, um sich das besondere Ambiente einer Feuerstelle zu gönnen. Diese Kamine sich schnell und einfach nachrüsten.
Die sogenannten Luft-Wärmepumpen sind Geräte, die Luft von Außen erwärmen und in den Raum blasen. Vor allem kleinere Wintergärten lassen sich gut mit Luft-Wärmepumpen heizen, die wenig Strom verbrauchen und eine geringe Leistung besitzen. Für größere Glashäuser sind Splitgeräte geeignet, bei denen die Luft durch Bodenkanäle geleitet wird.
Ein großer Vorteil von Luft-Wärmepumpen ist, dass sie bei heißen Außentemperaturen als Klimaanlage eingesetzt werden können. Außerdem lassen sich diese Geräte leicht im Nachhinein und ohne großen Aufwand installieren.