Nur richtig eingestellte Fenster sind dicht.
Wenn es durch die Fensterritzen zieht, dann kann das unterschiedliche Ursachen haben. Es kann beispielsweise an einer kaputten Dichtung liegen, aber viel öfter liegt es daran, dass die Fenster nicht richtig eingestellt sind.
Durch ein Fenster kommt Licht in den Raum. Ist das Fenster geöffnet, kommt Luft in den Raum. Ist das Fenster geschlossen, soll es verhindern, dass die Luft ungewollt eindringt. Außerdem dient ein Fenster als Wärmeschutz. Diese Aufgaben kann das Fenster nur erfüllen, wenn es optimal eingestellt ist. Nur ein gut eingestelltes Fenster kann dicht abschließen und kann leicht bedient werden. Ist das Bedienen des Fensters schwierig oder ist ein Luftzug zu spüren, spricht es für eine nicht optimale Einstellung. Viele moderne Fenster haben mehrere Möglichkeiten Einstellungen vorzunehmen. Mit ein wenig Aufwand und ein paar Versuchen, kann so die beste Einstellung aus dem Fenster herausgekitzelt werden. Hier können Kleinigkeiten einen großen Unterschied machen.
In der Regel werden Fenster eingestellt, wenn sie eingebaut werden. Die grobe Ausrichtung des Fensters wird beim Einbau vorgenommen. Zusätzlich gibt es die Fenstereinstellungen, die kleine Ungenauigkeiten ausgleichen können. Schleift der Fensterflügel beim Öffnen und oder beim Schließen am Fensterrahmen, muss nachgearbeitet werden. Wird zum Öffnen und oder zum Schließen viel Kraft benötigt, sollte nachjustiert werden. Lässt sich das Fenster nur öffnen und oder schließen, wenn es angehoben oder heruntergedrückt wird, ist das nicht richtig. Das Fenster ist geschlossen, aber der Fenstergriff ist nicht waagerecht? Ein Grund die Einstellungen zu überprüfen. Das Fenster ist geschlossen, aber trotzdem nicht dicht? Auch hier können andere Einstellungen Abhilfe schaffen.
Zu jedem Fenster gibt es eine Anleitung des Herstellers, welche gründlich gelesen werden sollte. In der Anleitung steht welches Werkzeug für die Einstellung benötigt wird und wo, welche Einstellungsmöglichkeiten vorhanden sind. Bevor die Einstellungsarbeiten beginnen, sollten die Beschläge genau in Augenschein genommen werden, um einen Defekt an den Beschlägen auszuschließen. Dann sollten die Beschläge geölt werden, ehe die Änderungen an der Einstellung vorgenommen werden. Zudem ist es wichtig, nach Schleifspuren zu suchen. Gibt es irgendwo am Rahmen oder bei den Beschlägen Schleifspuren, sitzt das Fenster schief in seinem Rahmen.
Bei einem Fenster mit Dreh-Kipp-Mechanismus kann das Fenster mit dem Fenstergriff komplett geöffnet werden oder in eine Kippposition gebracht werden. Solche Fenster haben Scheren- und Ecklager. So finden sich an der Anschlagsseite oben Scherenlager und an der Anschlagseite unten die Ecklager. Handelt es sich um ein Sicherheitsfenster, dann finden sich oft an der Griffseite Pilz- und Verschlusszapfen.
Ein modernes Fenster bietet in der Regel vier Einstellungsvarianten. Oft kann das Ändern einer Einstellung den Fehler bereits beheben. Diese Varianten gibt es:
Die Einstellungen werden über Schrauben vorgenommen. Diese Schrauben sollte sich betätigen lassen, ohne dass mit viel Kraft oder gar Gewalt gearbeitet werden muss. Die Schrauben sollten immer nur ein kleines Stück bewegt werden, so dass die perfekte Einstellung des Fensters in kleinen Schritten erreicht wird. Nach jedem kleinen Schritt muss überprüft werden, ob das gewünschte Ergebnis bereits erreicht ist oder ob die getätigte Änderung in die erwartete Richtung führt. Findet man die Punkte nicht auf Anhieb, liegt es daran, dass in der Regel Abdeckungen darauf sind, damit sie vor Schmutz geschützt sind.
Der Anpressdruck muss überprüft werden, wenn das Fenster gerade in seinem Rahmen sitzt und nicht vollständig schließt. Auch, wenn sich das Fenster nur mit Kraft öffnen oder schließen lässt, liegt das in der Regel am Anpressdruck. Ist das Fenster geöffnet sieht man einen Zapfen. Dieser Zapfen kann weiter herausgezogen werden oder weiter hineingedrückt werden. Meist geschieht diese Änderung durch drehen des Zapfens. Wird zuviel Kraft benötigt, muss der Zapfen weiter hinein, schließt das Fenster nicht richtig, muss er weiter hinaus.
Die seitliche Fenstereinstellung wird notwendig, wenn das Fenster klemmt. Hier wird die Änderung an dem Scherenlager und dem Ecklager vorgenommen. Wird das Ecklager gegen den Uhrzeigersinn und das Scherenlager mit dem Uhrzeigersinn gedreht, bewegt sich das Fenster in die Richtung des Scharniers. Dreht man die Lager genau andersherum, als das Ecklager mit dem Uhrzeigersinn und das Scherenlager gegen den Uhrzeigersinn, bewegt sich das Fenster in Richtung des Fenstergriffes. Vorsichtig probieren, denn gerade bei älteren Fenstern könnte es genau umgekehrt sein.
Hängt das Fenster schief in seinem Rahmen, lässt sich nicht mehr richtig schließen oder schleift, kommt die diagonale Flügeleinstellung ins Spiel. Hier hilft eine Schraube im Scherenlager. Das Fenster hebt sich nach oben, wenn die Schraube im Uhrzeigersinn gedreht wird. Wird die Schraube in die andere Richtung gedreht, also gegen den Uhrzeigersinn, bewegt das Fenster sich nach unten.
Wenn das Fenster nicht grade in seinem Rahmen sitzt, kann es auch ander parallelen Höheneinstellung liegen. Hier ist eine Einstellschraube unten am Ecklager betätigt. Eine Drehung der Schraube im Uhrzeigersinn hebt den Fensterflügel an. Entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, senkt sich das Fenster ab.
Mit das Wichtigste beim Einstellen der Fenster ist das Testen. Jedes Mal, wenn eine Schraube gedreht wurde, einmal ausprobieren, was sich geändert hat. Ist das Problem behoben? Oder hat sich das Problem wenigstens gemindert? Es könnte passieren, dass die Änderung an einer anderen Stelle zu einem Problem führt. Wenn das Fenster wieder leicht zu öffnen und zu schließen ist und dicht schließt, dann waren die Einstellungen am Fenster richtig. Sollte es mal passieren, dass alle Änderungsversuche nicht zur perfekten Einstellung am Fenster führen, könnte das Fenster verzogen sein oder eine andere Beschädigung haben. In diesem Fall kann nur noch ein Fachmann das Problem beseitigen.
Damit die Beschläge immer einsatzbereit sind und das Fenster lange seiner Funktion perfekt nachkommen kann, sollten die Beschläge einmal im Jahr gewartet werden. Die Wartung besteht darin, dass die Beschläge mit einem harz- und säurefreiem Öl geschmiert werden. Ein harz- und säurefreies Öl, wäre beispielsweise ein Soilikonspray, technische Vaseline oder ein Kriechöl, bekannt als WD40. Geschmiert werden muss die Kontaktstelle zwischen der Schere und der Oberschine. Hier ist wichtig, dass die Schere selber nicht geschmiert werden darf. Auch die Schließbleche an der Einlaufseite und die Gleitbleche sollten geschmiert werden. Damit sind viele Stellen am Fenster betroffen. Am geöffneten Fensterflügel sind an allen Seiten, oben, unten, rechts und links Punkte. Auch am Rahmen sind an allen vier Seiten, oben, unten, rechts und links entsprechende Stellen.
Wenn das Fenster nicht dicht schließt, dann kann das Fenster die Luft von außen nicht ordentlich abschirmen. Die Folge davon ist gerade in der kalten Jahreszeit gravierend. Dringt laufend kalte Luft von außen ein, muss innen mehr geheizt werden. Dieses unnötige Heizen versucht nicht nur höhere Kosten, sonder verbrauch zudem unnötig Ressourcen. Es spart also Geld und schont die Umwelt, wenn Fenster immer perfekt eingestellt sind. Schleift ein Fenster, weil es falsch eingestellt ist, können auf die Dauer durch dieses Schleifen unschöne Kratzspuren entstehen.