Bei der Entscheidung für das beste Fenster geht es heute weniger um die Optik und schon gar nicht um den Preis, sondern darum, was das Fenster alles zu bieten hat. Es muss ja wirklich ein Alleskönner sein, denn wir erwarten optimalen Wärmeschutz, die Schalldämmung soll stimmen, einbruchsicher soll das Fenster auch noch sein und natürlich viele Jahrzehnte lang halten. Aber wie kann ein Fenster das alles leisten?
Das Geheimnis liegt im Profilaufbau und dessen Material. Hinzu kommt die Art der Verglasung und wie intelligent die Dichtungssysteme angebracht wurden. Starten wir also mit dem Material und werfen wir dabei einen Blick darauf, wie der moderne Fensterrahmen gestaltet ist.
Die Fenster, so auch die Türen, geben dem Haus einen unverwechselbaren Charakterzug. Umgekehrt bestimmt das Gebäude selbst darüber, welche Art von Fenstern gut zu ihm passen. Ein Altbau oder ein denkmalgeschütztes Objekt braucht gewiss andere Fensterrahmen als ein Neubau oder ein Haus, das gerade grundsaniert wird. Deshalb kann und darf der Preis nicht der alles entscheidende Parameter bei der Wahl der Fenster sein. Die Liste der Kriterien, die die Entscheidung für oder gegen eine Fenstersorte bestimmen, lässt sich vielleicht so zusammenfassen:
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie macht aber schon auf den ersten Blick klar, dass jeder die Priorisierung beziehungsweise die wertende Reihenfolge der Parameter für sich anders einteilen würde.
Moderne Fenster mit Mehrfach-Isolierverglasung sind so optimiert und konstruiert worden, dass sie zugleich bei allen genannten Werten, die zum Teil sogar in einem Widerstreit stehen, punkten können. Vergessen Sie bei der Wahl der neuen Fenster nicht, dass diese ganz entscheidend ist über das Maß der Aufwertung Ihres Hauses durch die Baumaßnahme. Betrachten wir abschließend noch die wichtigsten Parameter im Einzelnen.
Um die so wichtigen Klimaziele erreichen zu können, schreibt es der Gesetzgeber dem Bauherren geradezu vor, bei der Wahl der Fenster auf eine hohe Energieeffizienz zu achten. Diese ist durch einen möglichst kleinen U-Wert, dem Wärmedurchgangskoeffizienten, gegeben. In diesem Fall geht durch die Fenster relativ wenig Wärme nach außen verloren.
Allerdings können sich die U-Werte des Rahmens und der Verglasung deutlich unterscheiden. Daher ist es ratsam, stets den Uw-Wert als Maßstab zu nehmen, denn er beschreibt den Wärmedurchgang der gesamten Fensterkonstruktion, also das Zusammenspiel von Profil, Glas und Randverbund. Sehr gute Ergebnisse erzielen diesbezüglich eine Wärmeschutzverglasung gepaart mit einer warmen Kante als Randverbund.
Zwar ist eine gewisse Luftdurchlässigkeit erwünscht, weil dies auch der Schimmelbildung entgegenwirkt, aber Wind und Sturm sollen doch bitteschön draußen bleiben. Im Übrigen ist eine eindeutige Korrelation zwischen Schlagregendichtheit und Witterungsbeständigkeit festzustellen, denn die Langlebigkeit eines Fensters sinkt mit zunehmender Tauwasserbildung.
Hinter all dem verbirgt sich ein empfindliches Gleichgewicht, das nur durch ein perfektes Zusammenwirken von Rahmenprofil, Verglasung und Dichtungssystem erreicht werden kann. Um einen optimalen Andruck der Fenster zu gewährleisten, sollten Sie bei den Beschlägen nicht sparen, denn an dieser Stelle entscheidet sich, ob Ihre Fenster einer stärkeren Windlast wirklich standhalten können.
Aluminiumfenster haben sich diesbezüglich als besonders robust und widerstandsfähig erwiesen. Das Metall macht die Rahmungen statisch sehr stabil, sodass sie auch große Glaskonstruktionen aufnehmen können. Wer hohen Wert auf Einbruchsicherheit legt, entscheidet sich am besten für die bewährten Fensterbeschläge mit Pilzkopfverriegelung, deren einwandfreie Funktionalität auf viele Jahre garantiert ist.
Nicht jeder braucht eine optimale Schalldämmung. Das kommt vor allem auf die Wohnlage an. Doch wer an einer belebten Kreuzung, in der Nähe eines Bahndamms oder in einer Einflugschneise wohnt, ist gut beraten, eine gewisse Priorität auf den Schallschutz zu legen. Das Ausmaß der Schalldämmung hängt vom Material des Rahmens und dessen Aufbau sowie von der Verglasung ab.
Darauf basierend werden heute sechs genormte Schallschutzklassen ausgewiesen, wobei der Grad der Dämmung in dem logarithmischen Maß Dezibel (dB) für den Schalldruck angegeben wird. Wer darüber mehr wissen möchte, findet im Internet viele Informationen unter dem Suchbegriff „Schallschutzklassen für Fenster“.
Fensterrahmen aus Aluminium oder Kunststoff gelten als besonders pflegeleicht, da sie sehr einfach zu reinigen sind. Holzfenster sollten dagegen regelmäßig lackiert oder mit einer Schutzlasur behandelt werden, um Wind und Wetter dauerhaft standhalten zu können. Ähnlich wie beim Kunststoff muss auch beim Holz damit gerechnet werden, dass die starke UV-Strahlung gerade während der Sommermonate zu Ausbleichungen beziehungsweise Verfärbungen führt. Dies ist nur ein Grund, warum sich die etwas teureren Holz-Alu-Fenster vielfach durchgesetzt haben.
Vorausgeschickt sei an dieser Stelle, dass gerade bei Fenstern gute Wärmedämmeigenschaften gesetzlich vorgeschrieben sind, damit die ambitionierten Klimaziele umgesetzt werden können. Allein vor diesem Hintergrund ist an dieser Stelle eine besondere Sparsamkeit fehl am Platz. Die vielen hohen Anforderungen an das moderne Fenster werden von den recht unterschiedlichen Profilmaterialien mehr oder weniger gut erfüllt. Betrachten wir dazu mal ganz grob ein paar wichtige Kriterien in einer Übersicht.
Kunststoff | | Holz | | Holz-Alu | | Alu | |
---|---|---|---|---|
Wärmedämmung | ++ | | ++ | | ++ | | + |
Witterungsbeständigkeit | ++ | | o | | ++ | | ++ |
Lebensdauer | ++ | | ++ | | ++ | | ++ |
Stabilität | ++ | | ++ | | ++ | | ++ |
Sicherheit | + | | ++ | | ++ | | ++ |
Lärmschutz | + | | ++ | | ++ | | ++ |
Pflegeleichtigkeit | + | | o | | ++ | | ++ |
[++ = sehr gut / + = gut / o = mittelmäßig]
Durch das hierbei umgesetzte hochwertige und zugleich sehr stabile Mehrkammersystem wird eine ausgezeichnete Wärmedämmung erreicht. Kunststoff ist bekanntlich auch ganz ohne Pflege ausgesprochen witterungsbeständig und daher langlebig. Mit einer modernen Isolierverglasung und qualitativ hochwertigen Sicherheitsbeschlägen haben Sie hier ein sehr gutes Fenster zu einem attraktiven Preis.
Um darüber hinaus ein individuelles Outfit zu generieren, gibt es eine umfängliche Auswahl an Dekorfolien, sodass Sie bei Bedarf sogar eine sehr echt anmutende Holzoptik bekommen können, die zugleich einen zusätzlichen Schutz des Rahmens nicht zuletzt auch vor UV-Strahlung darstellt.
| Vorteile | | Nachteile |
| relativ günstiger Anschaffungspreis | | etwas unnatürliches Wohnambiente |
| witterungsbeständig, langlebig | | Design nicht besonders elegant |
| gute Wärmedämmung | | Kratzer sind kaum zu beseitigen. |
| kaum Pflegeaufwand | | |
Wer auf eine gemütliche, warme Atmosphäre in seiner Wohnung nicht verzichten mag, wird sich eher für Holzfenster mit einer schönen, natürlichen Maserung entscheiden. Auch mit dem Holzfenster wird heute eine hervorragende Energieeffizienz erreicht, wobei keinerlei Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden. Ein bisschen teurer als das Kunststofffenster ist es aber meistens schon, obwohl die Witterungsbeständigkeit von Holz nur bei regelmäßiger, intensiver Pflege zum Beispiel mit einer Schutzlasur gewährleistet ist.
Wenn Sie mit Holzfenstern liebäugeln, sollten Sie die lokale klimatische Situation in Betracht ziehen. Befindet sich die Fensterfront zum Beispiel an der windigen, ungeschützten Nordwestseite unweit von Wasserflächen, würden wir Ihnen eher zu Kunststoff- oder Aluminiumfenstern raten. Wie oben bereits angedeutet, gibt es beispielsweise die RENOLIT-Hochleistungsfolie mit eingeprägter Maserung, die sehr ansprechende Holzoptiken bereitstellt.
| Vorteile | | Nachteile |
| sehr gute Wärmedämmung | | suboptimale Witterungsbeständigkeit |
| natürliches, warmes Wohnambiente | | relativ hoher Pflegeaufwand |
| Herstellung aus klimaneutralem Rohstoff | | oberes oder mittleres Preissegment |
| erfüllt Kriterien des Denkmalschutzes | | |
Holz-Aluminiumfenster sind nur eine folgerichtige Konsequenz, sollen die Vorteile beider Werkstoffe miteinander verschränkt werden. Im Ergebnis stehen die Top-Werte der unterschiedlichen Kategorien. Daher sind Holz-Aluminiumfenster besonders langlebig und witterungsbeständig bei deutlich reduziertem Pflegeaufwand. Ihre Wärmedämmeigenschaften sind zudem ganz hervorragend, der Schallschutz könnte besser nicht sein und die Einbruchsicherheit ist nicht zu überbieten, was diese Bauform für Erdgeschosswohnungen geradezu prädestiniert.
Jeder der beiden Werkstoffe kann für sich genommen farblich ganz individuell gestaltet werden, also innen und außen. Das atmosphärische Highlight daran ist gewiss die warme, natürliche Holzmaserung.
| Vorteile | | Nachteile |
| Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit | | etwas geringere Belastbarkeit |
| angenehm warmes Wohnambiente | | Das Produkt ist nicht ganz billig. |
| sehr gute Wärmedämmeigenschaften | | Die Optiken außen/innen unterscheiden sich. |
| Vereinigung der Vorzüge von Aluminium und Holz | | |
Aluminium ist ein sehr stabiles Metall und dennoch erstaunlich leicht. Insofern gewährleisten hier relativ schmale Profile eine hoher Traglast. Die Oberfläche mutet samtig glatt an und ist sehr witterungsbeständig. Eine Pflege ist praktisch nicht erforderlich. Ausgestattet mit Sicherheitsbeschlägen wird ein hohes Maß an Einbruchsicherheit realisiert. Auch ist durch das Alu-Fenster ein guter Schallschutz gegeben. Trotz der etwas höheren Kosten für das Aluminiumfenster lässt die Wärmedämmung etwas zu wünschen übrig, was an der hohen Wärmeleitfähigkeit des Metalls liegt.
Bei den Rahmen aus Aluminium haben sich RAL-Lackierungen bewährt, Dekorfolien kommen auch zur Anwendung. Gerade große Panoramafenster mit Aluminiumrahmung strahlen einen besonderen Charme aus. Wer etwas mehr auf den Preis achten muss, findet aber bei Kunststofffenstern durchaus ansprechende Alternativen. Dennoch empfehlen wir, auf Sicherheitsbeschläge in keinem Fall zu verzichten.
| Vorteile | | Nachteile |
| sehr witterungsbeständig und langlebig | | oberes Preissegment |
| hervorragende Stabilität auch bei großen Fenstern | | etwas eingeschränkte Wärmedämmung |
| sehr leicht zu reinigen, kaum Pflegeaufwand | | |