Im Frühling und im Herbst kommen sie für gewöhnlich zum Vorschein: die versteckten Fensterputzer unter den Hausfrauen und -männern. Wenn die Sonne sich wieder öfter blicken lässt, erblicken wir meist den Dreck der vergangenen Monate auf unseren Fensterscheiben. Doch auch während der kalten Jahreszeit möchte der eine oder andere nicht auf saubere Scheiben verzichten. Besonders, wenn dann doch mal die Sonne scheint, stellen viele mit Entsetzen fest, dass die letzte Reinigung doch schon einige Zeit zurückliegt. Ab wie viel Grad Außentemperatur können Sie denn auch im Winter die Fenster putzen? Und worauf sollten Sie dabei achten?
Grundsätzlich müssen Sie auch im Winter nicht auf gereinigte Fenster verzichten. Allerdings empfehlen Experten, bei zu niedrigen Temperaturen die Reinigung nicht durchzuführen. Die absolute Untergrenze liegt dabei zwischen fünf und zehn Grad Celsius unter null. Der Grund: Bei solch eisigen Temperaturen gefriert das Putzwasser innerhalb von Sekunden auf Ihrer Fensterscheibe – anschließend haben Sie alle Mühe, die Eisschicht mit dem Eiskratzer wieder loszuwerden (und wenn Ihr Auto keine Standheizung hat, wissen Sie, wie anstrengend das ist).
Immer wieder hört man als Tipp, Kochsalz oder andere Zusätze wie Spiritus ins Wasser zu geben, allerdings sind diese Mittel auch bei sehr winterlichen Temperaturen kein Garant für eisfreie Scheiben. Auf andere spezielle Zusätze wie Frostschutzmittel sollten Sie auf jeden Fall verzichten. Als wären die tiefen Temperaturen nicht schon genug für Ihre Haut, greifen die in diesen Mitteln enthaltenen Chemikalien Ihre Haut zusätzlich an. Ein weiterer Aspekt, der an dieser Stelle oft zu spät berücksichtigt wird: Wenn sie nicht gerade ein geübter Profi im Fensterputzen sind, kann durch die lang geöffneten Fenster Ihre Wohnung ziemlich stark auskühlen.
Sie sollten also bei starken Minusgraden eher aufs Fensterputzen verzichten. Einzige Ausnahme: Vogelkot sollten Sie möglichst schnell entfernen, da dieser das Material Ihrer Fensterrahmen und Dichtungen angreift. Davon abgesehen tun Sie sich und der Umwelt einen Gefallen, wenn Sie auf etwas „wärmere“ (oder: weniger kalte) Tage warten.
Nicht nur die Außentemperatur ist für ein gutes Ergebnis ausschlaggebend, sondern auch das Wetter. Auch wenn man es im Winter nicht so wahrnimmt, verdunstet auch bei Kälte das Wasser durch direkte Sonneneinstrahlung schneller. Selbst wenn Sonnenschein motiviert (und einen Großteil des Schmutzes auf der Scheibe erst sichtbar macht): Das schnelle Austrocknen des Wassers auf der Scheibe führt zu Schlieren. Idealerweise wählen Sie fürs Putzen daher einen leicht bewölkten Tag. Auf gar keinen Fall sollten Sie bei Hagel oder Schneefall putzen – sonst können Sie nach den Fenstern gleich den Rest der Wohnung putzen.
Doch womit putzt man überhaupt Fenster? Diese Frage beschäftigt die Menschheit bereits seit Generationen, und es wurden die unterschiedlichsten Antworten darauf gefunden. Einige bevorzugen die Klassiker Schwamm und Lappen. Andere wiederum schwören auf Zeitungspapier und Fensterleder. Andere schaffen sich Profigeräte an, mit denen man ganze Hochhausfassaden reinigen könnte. Letztendlich bleibt es eine Glaubensfrage – nehmen Sie das, womit Sie am besten zurechtkommen.
Mit professioneller Ausrüstung gehen manche Arbeitsschritte zwar leichter von der Hand, aber ein gutes Ergebnis liefern auch die klassischen Reinigungshilfen. Wenn Sie Mikrofasertücher verwenden, sollten Sie sicherstellen, dass diese auch für Fenster geeignet sind. Solche Tücher gibt es für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete; falsche Tücher können Ihre Fensterscheiben verkratzen. In einer Sache sollten sich jedoch alle einig sein: Dass das Werkzeug sauber ist. Achten Sie darauf, es auch während des Fensterputzens regelmäßig zu reinigen.
Es ist also so weit: Das Thermometer zeigt leichte Plusgrade für draußen; das Wetter ist zwar nicht sonnig, aber schön und die Ausrüstung ist sowohl sauber als auch einsatzbereit. Mit einem Handbesen können Sie zu Beginn schon einmal die gröbsten Verschmutzungen entfernen. So bleibt das Wasser im Anschluss länger sauber. Sie können auch mit etwas warmem Wasser vorarbeiten. Das weicht die Scheiben etwas ein und Sie verbrauchen weniger Putzmittel. Die Temperatur des Wassers sollte dabei aber wirklich maximal lauwarm sein – zu heißes Wasser kann Ihre Scheiben sogar beschädigen.
Für die eigentliche Reinigung gilt grundsätzlich: „Von innen nach außen“ und „von sauber zu schmutzig“. Was sich anhört, wie ein guter Ratschlag beim Zähneputzen ist in Wirklichkeit eine sinnvolle Reihenfolge fürs Putzen Ihrer Fenster. Fangen Sie zuerst mit der Innenseite an, und zwar mit dem Fensterrahmen. Anschließend gehen Sie zur Scheibe über. Wenn Sie damit fertig sind, wiederholen Sie die Prozedur auf der Außenseite der Fenster. So vermeiden Sie, das Wasser gleich von Beginn an zu verschmutzen und diesen Dreck dann zu verteilen. Wechseln Sie das Wasser so oft wie nötig, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. In den meisten Fällen bietet es sich an, zwischen der Innen- und Außenreinigung das Putzwasser auszutauschen. Je mehr Fenster zu reinigen sind, desto öfter sollten Sie wechseln. Abschließend sollten Sie die Fenster dann noch abtrocknen; im Idealfall mit einem weichen Tuch, welches gut Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Sie sollten übrigens der Versuchung widerstehen, komplett auf Wasser zu verzichten. Lediglich Glasreiniger aufsprühen und abwischen sieht im ersten Moment noch klasse aus – aber ein paar Tage später ärgern Sie sich über böse Streifen und die vergeudete Zeit.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Sie auch im Winter nicht aufs Fensterputzen verzichten müssen. Lediglich ein paar einfache Tipps helfen Ihnen dabei, Zeit und Energie so einzusetzen, dass am Ende auch ein zufriedenstellendes Ergebnis auf Sie wartet: Eine glasklare Aussicht!